47%
der Berufe in den USA sind in Gefahr,
durch Roboter ersetzt zu werden
Die Arbeitswelt befindet sich in einem massiven Umbruch. Allein in den USA werden Roboter bald etwa 50% der Berufe ausführen können. Ein Ausblick.
D as Paket kommt per Drohne, Autos fahren selbstständig, und der Plausch mit der Sekretärin über das Wetter gehört der Vergangenheit an. Roboter übernehmen unsere Arbeit. Laut einer Studie der Oxford-Professoren Carl Benedikt Frey und Michael A. Osborne droht knapp jedem zweiten Arbeitsplatz in den USA das Aus. Auf Basis dieser Studie berechneten Volkswirte einer der größten Banken Europas, dass in Deutschland unglaubliche 18 Millionen Arbeitsplätze durch Computer und Software ersetzt werden könnten. Roboter werden bald nicht nur Taxis sicherer und günstiger steuern, sondern sogar ganze Containerschiffe. Aber auch Anwaltsgehilfen, Telefonverkäufer und Sekretariatskräfte stehen ganz oben auf der roten Liste.
47%
der Berufe in den USA sind in Gefahr,
durch Roboter ersetzt zu werden
53 % der Arbeitsplätze sind
wahrscheinlich nicht durch
Roboter zu ersetzen
47 % der Arbeitsplätze
in den USA können bald
durch Roboter ersetzt werden
Gute Chancen hat dagegen, wer z.B. programmieren kann, Teams leitet oder studiert hat. Aber durch die Digitalisierung entstehen auch neue Berufe. Wer hätte vor 10 Jahren geahnt, dass Menschen sich hauptberuflich mit Facebook oder Google beschäftigen? Social Media Manager und SEO-Berater tun genau das.
18 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland könnten überflüssig werden
Nehmen uns Roboter also die Arbeit weg? Ja und nein. Auch wenn vieles, was technisch möglich wäre, noch weit in der Zukunft liegt – einfache und wiederkehrende Arbeiten können Roboter bald übernehmen. Überall wo Mensch, Kommunikation und Kreativität gefragt sind, brauchen wir uns weniger zu sorgen.
Ändern wird sich aber mit Sicherheit, wie wir künftig arbeiten: Die Anwesenheit an einem festen Arbeitsplatz verliert bei vielen Jobs an Bedeutung. Mobiles Arbeiten, erhöhte Flexibilität und mehr Eigenverantwortung werden unser Leben bunter und abwechslungsreicher machen. Meetings können auch über virtuelle Konferenzen durchgeführt werden. Dank Cloud können wir mit Kollegen weltweit gleichzeitig an Texten, Präsentationen und Tabellen arbeiten. Unabhängig von Ort und Zeitzone: Allein auf den Internetzugang kommt es an. Das alles kann auch dazu genutzt werden, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu verbessern.
Die Gefahr dabei: Wo sich die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben auflösen, fühlt man sich schnell wie in einem 24-Stunden-Job: Mails erreichen uns auch um Mitternacht, und wenn Teams von San Francisco über Bonn bis Tokio zusammenarbeiten, sind gemeinschaftliche Telefonate kaum für jeden zu angenehmen Tageszeiten realisierbar. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor dem digitalen Burnout zu schützen, hat die Deutsche Telekom schon vor vielen Jahren mit einer Selbstverpflichtung klargestellt, dass keine Pflicht zur Bearbeitung von E-Mails außerhalb der Arbeitszeiten besteht. Darüber hinaus unterstützt sie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ihrer Beschäftigten mit umfangreichen Maßnahmen wie Angeboten für die Kinderbetreuung und die Pflege von Familienangehörigen oder flexiblen Arbeitsmodellen und Lebensarbeitszeitkonten.
Wer gerne eigenverantwortlich und ergebnisorientiert arbeitet, kann sich auf ein Mehr an Freiheit und Lebensqualität freuen
Doch auch jeder Einzelne ist in der Pflicht: Wo früher mittels Stechuhr Arbeitsleistung nachwiesen wurde, werden in Zukunft zunehmend Ergebnisse gefragt sein. Das bedeutet, wir müssen lernen, selbstverantwortlich mit unserer Zeit umzugehen. Wer trödelt, muss länger arbeiten. Wer gerne eigenverantwortlich und ergebnisorientiert arbeitet, kann sich auf mehr Freiheit und Lebensqualität freuen.
Wie die Digitalisierung unser Arbeitsleben darüber hinaus revolutioniert, zeigen die Megatrends der Studie „Arbeit 4.0“, die die Telekom gemeinsam mit der Universität St. Gallen durchgeführt hat.
Die 230.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telekom in das digitale Zeitalter zu führen, erklärte Christian P. Illek zu einer der wichtigsten Herausforderungen. Denn „digitales Außenseitertum ist Gift für Wirtschaft und Gesellschaft“, warnt der Personalvorstand. Die Telekom steht hier vor einer besonderen Aufgabe: Sie ist einerseits Motor der Digitalisierung und muss sich andererseits in gleichem Tempo selbst für die digitale Reise fit machen.
Um in der digitalisierten Arbeitswelt Schritt halten zu können, brauchen Menschen teils völlig andere und neue Qualifikationen als in der uns bekannten Welt. Um diese zu erwerben, sollte Digitalisierung sich wie ein roter Faden durch das gesamte Bildungssystem ziehen und lebenslanges Lernen Teil des Berufsalltags werden. Die Telekom macht ihre Mitarbeiter fit für diesen Wandel, mit einer Vielzahl berufsbegleitender Weiterbildungen, agilen Arbeitsmethoden, passgenauen Arbeitsinstrumenten, zeitgemäßen Arbeitswelten, sozialen Netzwerken, und einer sich stetig weiterentwickelnden Führungskultur.
Digitales Außenseitertum ist Gift für die Gesellschaft
Fragen an...
Reza MoussavianDer Bereich ist der Inkubator für neue Personalarbeit und für neues Arbeiten bei der Telekom. Das heißt, wir wollen die Art, wie Personalarbeit und Zusammenarbeit im Unternehmen funktioniert, in Frage stellen, den Status Quo herausfordern, und letzten Endes in eine neue partizipative Form überführen. Daher verstehen wir uns ein bisschen als HR- oder Kulturinkubator der Telekom und des Personalressorts.
Heraus kamen viele interessante Sachen, besonders dass Digitalisierung als Chance verstanden wird. Natürlich gibt es Herausforderungen, aber im Großen und Ganzen wurde eigentlich nicht bestätigt was man vielleicht vorher aus dem Bauch heraus vermutet hätte, nämlich dass Leute Angst haben, dass sie sich überfordert fühlen, dass sie gestresst sind - diese Punkte gibt es natürlich auch, die wollen wir nicht verheimlichen, aber - dass im Großen und Ganzen die Möglichkeiten der Digitalisierung, nicht wie in der analogen Welt krank zu werden um dann wieder zu gesunden, sondern präventiv gesund zu bleiben, als große Chance erkannt wird.
Beim dem ersten Punkt - ein kaum erhöhter Krankenstand - zeigt sich, dass wir durch Digitalisierung keine Überforderung in der Arbeitswelt haben. Der Übergang von analoger zu digitaler Arbeitswelt erfolgt also relativ gut und gesichert, und auch der Zusammenhalt zwischen Unternehmen, Sozialpartnern, Mitarbeitern funktioniert - wie ich finde - gut. Wenn man tiefer reinschaut, dann sieht man dass sich die Zusammensetzung der tatsächlich auftretenden Krankheiten gerade ändern. Dass Rückenschmerzen eher zurückgehen, und psychische Faktoren, die zu Krankheit führen, zunehmen. Das muss man sehr ernst nehmen und sehr genau beobachten. Die Privatsphäre und Privatzeiten zu berücksichtigen ist ein Thema, die Studie hat aber dennoch gezeigt dass viele Menschen sehr gut damit umgehen können, dass sie diesen erhöhten Freiheitsgrad sehr schätzen. Dennoch gibt es eine gesteigerte Eigenverantwortung, die Balance zwischen Privat- und Berufsleben zu sichern, wenn man von überall, von zu Hause, vom Büro, von unterwegs, zu jeder Zeit arbeiten kann. Manche Menschen muss man ein Stück weit vor sich selber schützen, und man muss auch als Unternehmen vorsichtig sein, dass man seine Mitarbeiter nicht überlastet. Da ist noch ein Weg zu gehen. Beim dritten Punkt, den Führungskräften, hat die Studie gezeigt, dass dort, wo die Digitalisierung die Arbeitswelt verändert, die Qualität der Führungsarbeit der ausschlaggebende Punkt ist, ob Mitarbeiter die Digitalisierung eher als Chance oder eher als Risiko begreifen. Führung wird damit immer wichtiger, sie ändert sich vielleicht vom Typ her, so dass wir nicht mehr einen Command-Control-Stil pflegen, sondern mehr in Richtung Partizipation gehen, ins Coaching, in Moderation. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Führungskräfteentwicklung.
Der Digital Guide ist eine relativ einfache Oberfläche die in You & Me integriert. Anhand von 34 Arbeitsfällen - Beispiele: ich möchte ein Meeting virtuell aufsetzen, ich habe internationale Kollegen mit denen ich Projektergebnisse besprechen muss, ich möchte Dokumente irgendwo zentral ablegen - wird wird intuitiv aufgezeigt, welches Tool, welche Methode, welches Training in welchem Anwendungsfall zur Unterstützung verwendet werden kann. Wir haben also nicht versucht neue Tools ins Unternehmen einzuführen, sondern zeigen, wie man die bestehenden Tools yam, Sharepoint, Jabber, Webex, Telepräsenz nutzen. Wenn man das genauer wissen will, findet man Verweise auf weiterführende Informationen, für die man Trainings buchen kann, um z.B. den Umage mit yam oder Jabber besser zu erlernen.
Zielsetzung war es, der gefühlten Überlastung der Mitarbeiter, die gar nicht mehr wissen, welches Tool sie für welchen Zweck verwenden sollen, Abhilfe zu schaffen, um mit dem Guide - wie der Begriff schon sagt - den Mitarbeitern Orientierung bei der Auswahl und dem Erlernen der richtigen Tools zu geben. Inwiefern hat das mit dem Thema Gesundheit zu tun? Die Idee ist, dass wir präventiv durch diese Art der Transparenz über unsere Tools verhindern wollen, dass man sich gestresst fühlt, wenn man mit den ganzen Tools das erste Mal konfrontiert wird, sondern sie vielmehr ideal in den Arbeitskontext einbauen kann. Auch die Entwicklung des Guides ist nach unseren Methoden erfolgt. Wir haben den Design-Thinking-Ansatz verwendet und ganz viele Mitarbeiter im Entwicklungsprozess involviert, mit Prototypen gearbeitet, Feedback-Schleifen genutzt usw. Auch der Weg war also sehr gut, und das Feedback, soweit ich es kenne und es über yam geäußert wird, ist sehr positiv.
Ich bin absolut begeistert von den Sachen die wir machen, mich treibt das jeden Tag an. Ich bin sehr froh und sehr stolz, dass ich ein tolles Team habe, das wahnsinnig motiviert an die Aufgaben herangeht, dass meine Mitarbeiter die Dinge wirklich durchdenken, verstehen wofür die Deutsche Telekom von der Strategie her eigentlich steht, was wir kulturell ändern müssen, welche Technologien, welche Methoden wir zum Einsatz bringen müssen. Mich fasziniert und begeistert wirklich dieses Ende-zu-Ende-Denken und diese Ende-zu-Ende-Verantwortung, die wir in dem Bereich haben. Abschließend vielleicht noch eine Anmerkung: wir haben den Guide nicht per Dekret entwickelt, wir haben keine Vorstandsentscheidung gehabt und gesagt, ihr seid jetzt dafür verantwortlich. Wir haben uns diese Reputation, die wir haben, aufgebaut, und insofern sind wir aus der Mitte des Unternehmens, von innen heraus entstanden, und versuchen von innen heraus eine Veränderung zu erreichen. Das treibt mich jeden Tag an.
Der digitale Wandel ist in allen Altersschichten und Berufsgruppen angekommen! Das ist eine von zehn Kernthesen einer Studie zum Thema Digitalisierung und Gesundheit der Universität St. Gallen im Auftrag der Bild am Sonntag und der Barmer GEK. Als Projektpartner hat sich die Telekom an der Umfrage beteiligt. Im Interview fasst Reza Moussavian, Leiter des Bereichs “Digital & Innovation” bei der Telekom spannende Erkenntnisse dieser Studie zusammen.
Mit dem “Digital Guide” bietet die Telekom ihren Mitarbeitern im interne soziale Netzwerk “yam” einen persönlichen Assistenten für ein effektiveres und effizienteres Zusammenarbeiten im digitalen Zeitalter. Mehr dazu im Interview.
Digitale Kompetenz ist jedoch nicht nur die Schlüsselqualifikation für Arbeit, sondern für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben überhaupt. Deshalb engagiert sich die Telekom mit ihrer Initiative „Teachtoday“ auch über die Unternehmensgrenzen hinaus für einen kompetenten Umgang mit digitalen Medien.