Inhalt

Der grüne
Daten­bunker

Platzmangel – Die Cloud zieht um! Das neue Zuhause
wird nicht nur größer sondern auch grüner. Und lässt
sich auf Wunsch sogar recyceln.

D ie Cloud ist im Sommer 2018 in ein größeres Zuhause gezogen. In der Magdeburger Börde, zwischen grünen Wiesen und Deutschlands besten Ackerböden, hat die Telekom eine neue Datenfarm angelegt. Wer wissen will, wo seitdem dann seine Urlaubsfotos gespeichert sind, der schaut am besten hier vorbei. Doch ein Besuch dürfte nicht ganz einfach werden: Ein 4 Meter hoher Erdwall gegen schwere Fahrzeuge, Stacheldrahtzäune, mehrere hundert Überwachungskameras, Personenschleusen, Handscanner und einiges mehr stellen sich in den Weg – zumindest wenn du unangemeldet kommst. Wenn es um den Schutz von Daten geht, macht die Telekom eben keine halben Sachen. Das Cloud-Rechenzentrum der Telekom in Biere bei Magdeburg gilt als eines der sichersten der Welt. Als Twincore-Rechenzentrum konzipiert, sorgt es für eine Extra-Portion Sicherheit: Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass im Rechenzentrum ein Brand ausbricht, die automatische Stickstoff-Bedampfung die Flammen nicht sofort erstickt und die Server alle komplett niederbrennen würden – die Daten sind trotzdem sicher. Denn im nur 18 Kilometer entfernten Zwillings-Rechenzentrum in Magdeburg liegt eine komplette Kopie des Datenbestands aus Biere.

Das Cloud-Rechen­zentrum Biere gehört zu den sichersten Rechen­zentren auf dem Planeten

Gegen Hackerangriffe verteidigt das Fort Knox der Daten übrigens das Cyber Defense Center der Telekom. Die Sicherheit wird aus gutem Grund großgeschrieben: Nie gab es so viele Cyberattacken wie heute. Experten sprechen von einem regelrechten Cyberwar. Immer mehr Menschen wollen deshalb Ihre Daten so sicher wie möglich in der Cloud speichern. Am besten in Deutschland. Deshalb hat die Telekom ihre Cloudkapazitäten in Biere erweitert und ein zweites nagelneues Hochleistungs-Rechenzentrum gebaut: Biere 2. 50.000 Tonnen Beton und 30.000 Server.

Die Baustelle der Superlative

34.000 Tonnen Beton

Die Baustelle der Superlative

30.000 Server

Die Baustelle der Superlative

Top 10 der grünsten Datacenter

Die Cloud mag es kühl und grün

Sicher ist die Cloud also. Doch ist sie auch grün? Das Internet verschlingt Unmengen Energie. Wäre das Internet ein Land, hätte es den weltweit sechstgrößten Strom­ver­brauch, so Greenpeace. Doch nicht nur die Server in den Rechenzentren ver­brauchen Unmengen Strom. Auch die Kühlung der Server ist ein echter Energie­fresser. Ver­zeihung: war. Denn die Telekom hat sich ein paar schlaue Sachen einfallen lassen, um den Energiedurst der Telekom-Cloud um fast ein Drittel zu senken. Welche, das verrät das Video zum Datacenter 2020, dem Forschungs-Rechenzentrum der Telekom. 

So funktioniert das DataCenter2020

Das Internet ist ein immenser Energiefresser. Die Telekom hat sich ein paar schlaue Sachen einfallen lassen, um das Internet grüner zu machen.

Grün ist die Cloud übrigens auch schon vor ihrer Geburt! Werfen wir zur Veranschaulichung einen Blick auf die Bauphase von Biere 2: Dort optimierte zum Beispiel ein webbasiertes Logistik-Tool sämtliche Transportwege am Bau. Anlieferungen wurden „just-in-time“ gesteuert, sprich: Beton, Holz, Stahl und Kabel wurden exakt dann geliefert, wenn sie benötigt wurden. So stand kein LKW auf der Baustelle im Stau, kein Motor und keine Klimaanlage lief unnötig und verpestete die Umwelt. Bauholz wurde von einem Händler gleich um die Ecke eingekauft. Das hat Kraftstoff gespart und den CO₂-Ausstoß reduziert.

Die Baustelle der Superlative

34.000 Tonnen Beton und 30.000 Server: Das Twincore-Rechenzentrum Biere 2 im Bau. Schon auf der Baustelle wurde bis ins letzte Detail auf die Umwelt geachtet. Wie das genau ging, siehst du hier...

  • Sauber getrennt

    Gelbe Tonne, grüne Tonne, orange Tonne – ähn­lich wie zu Hause wird auch auf der Baustelle von Biere 2 sauber Müll gesammelt und getrennt. Ver­wertbare Rohstoffe werden direkt der Wieder­ver­wertung zugeführt.

  • Schlau gebaut

    Um die Umwelt zu schonen und die Arbeiten am Bau ef­fizien­ter zu gestal­ten, haben wir weit voraus­geschaut: Ein Kran braucht ein stabiles Funda­ment. Damit Kräne auch für zu­künf­tige Er­weiter­ungen schnell und einfach installiert werden können, haben wir an günstigen Stel­len Fundament-Schächte für die Kräne gegraben. Nach Fertig­stellung werden diese ab­gedeckt und können für spätere Er­weiter­ungen wieder genutzt werden. Das reduziert zusätz­lich Risiken für die Server­sicher­heit, denn so bleibt den Servern das Rütteln er­spart, das beim Graben neuer Fundamente entstünde.

  • Smart gekühlt

    Viel Energie kostet im Rechenzentrum die Kühlung der Server. Denn diese dürfen nicht zu warm laufen. Die Kühl­ströme werden im Rechen­zentrum der Telekom durch eine so­genannte „Kalt­gang­ein­hausung“ so ziel­gerichtet ein­ge­setzt, dass fast die Hälfte der Kühl­energie ein­ge­spart werden kann.

  • Kühlung ohne Strom

    Mutter Natur hilft mit, an besonders warmen Tagen den Servern ein angenehm kühles Lüft­chen zu fächern – adiabate Kühlung heißt das Zauber­wort. Oder ein­facher: Ver­dunstungs­kälte. Über Kühl­türme auf dem Dach wird kalte Luft in die Server­räume geleitet.

  • Regenwasser

    Ein eigenes Rück­halte­backen sammelt Regen­wasser, das auf natür­liche Weise wieder in die Erde sickert. So ist Wasser auch bei extremen Regen­fällen dort wo es keine Schäden anrichtet.

  • Notstrom

    Gibt es Probleme bei der Strom­ver­sorgung, seien es Schwankungen oder gar ein Total­aus­fall, hält das Rechen­zentrum mehrere Dutzend Not­strom­aggregate bereit, die sicher­stellen, dass die Server immer mit Strom versorgt sind. Um die 20 Sekunden zu über­brücken, die ein Aggregat benötigt, ehe es Strom liefert, setzen wir nicht wie üblich auf ressourcen­belastende Batterie-Systeme, sondern auf umwelt­schonende kinetische Energie­speicher.

Eine eigens auf der Baustelle eingerichtete Spezial-Waschanlage für Betonmischer wusch diese vor Verlassen der Baustelle aus und führte so jeden letzen Beton-Rest der Wiederverwertung zu. Ja sogar eine Rüttelstrecke wurde vor der Baustellenausfahrt installiert, damit der Staub der Baufahrzeuge schon auf der Baustelle abfällt, und nicht erst im schönen Bördeland. Wem das noch nicht reicht, dem verrät das Schaubild noch einige weitere Tricks. Zum Beispiel, wie man ein Rechenzentrum recycelt.

Das Cloud-Rechen­zentrum Biere gehört zu den zehn grünsten Rechen­zentren auf dem Planeten

5

Fragen an...

Johannes Krafczyk

5 Fragen an Johannes Krafczyk, Manager T-Systems

  • Haben Sie schon einmal ein Rechenzentrum recycelt?

    Selbst ein Megarechenzentrum wie Biere kann vollständig rückgebaut werden. Dieses Merkmal – verbunden mit einer hohen Rückgewinnungsquote – ist Grundlage einer nachhaltigen Bauweise. In der Praxis spielt in so einem Fall der Wiedereinsatz technischer Geräte – egal ob Server oder Stromaggregat – eine große Rolle. Sollte dies nicht möglich sein, erfolgt die umweltgerechte Entsorgung durch Hersteller oder Spezialfirmen. Das haben wir in den letzten Jahren mehrfach bei älteren Rechenzentren praktiziert. Selbst die Gebäudehülle kann vollständig rückgebaut werden. Üblicherweise wird sie jedoch für andere Zwecke weiter genutzt, soweit es der Zustand hergibt.

  • Ist so ein Job im Rechenzentrum nicht eine ziemlich warme Angelegenheit auf Dauer?

    Also eher das Gegenteil ist der Fall :-) Wobei ein längerer Aufenthalt in der Nähe der Stromaggregate jeden ins Schwitzen bringen kann. Die Motoren sind permanent vorgewärmt, damit sie bei einem Schnellstart nicht beschädigt werden. Die IT-Räume selbst sind auch bei sehr sommerlichen Außentemperaturen angenehm temperiert. Da der Betrieb des Rechenzentrums vollautomatisiert ist, bleibt das Arbeiten in diesen Abschnitten jedoch die Ausnahme.

  • Warum verbraucht Biere ein Drittel weniger Strom als herkömmliche Rechenzentren?

    Es lässt sich nicht vermeiden, dass der Energieverbrauch von Rechenzentren sehr hoch ist. Schließlich müssen die Server rund um die Uhr gekühlt werden. Durch eine clevere Anordnung und Struktur der IT-Räume, können wir jedoch den Energieverbrauch für die Kühlung niedrig halten. Auch bei der nun anstehenden Erweiterung des Rechenzentrums legen wir großen Wert auf ein effizientes Zusammenspiel aller technischen Komponenten. Das vereinfacht die Wartung und spart Energie und damit bares Geld. Und wir lernen bei uns selbst. Auf dem ersten Bauabschnitt haben wir eine spezielle Technik zur Kühlung übernommen. An rund 300 Tagen im Jahr Kühlen wir die Server ausschließlich durch Freiluft oder die sogenannte Verdunstungskühlung. Lediglich für die wärmsten Tage im Jahr schalten wir zur Unterstützung Kühlaggregate hinzu. Dieser Kniff spart uns rund 30 Prozent Energie im Vergleich zu einem Rechenzentrum mit herkümmlicher Kühltechnik.

  • Wird auf der Baustelle von Biere 2 wirklich auf Mülltrennung geachtet?

    In der Tat. Der anfallende Müll wird konsequent nach verschiedenen Kriterien getrennt – das ist gar nicht mal so abweichend zu der Vorgehensweise, die wir vom privaten Haushalt her kennen. Die anfallenden Rohstoffe werden dabei der Verarbeitung wieder zugeführt, soweit das möglich ist. Das vereinfacht die Baustellenlogistik, verbessert den Arbeitsschutz und senkt die Kosten. Und nebenbei wirkt eine aufgeräumte Baustelle motivierend für Bauleute und Auftraggeber :-)

  • Haben Sie noch ein Beispiel, wie schon beim Bau auf Umweltschutz geachtet wird?

    Eine Kuriosität beim Bau von Biere war die Umsiedlung von 30 Feldhamstern. Die hatten es sich auf dem Baugrund gemütlich gemacht und brauchten ein neues Zuhause. Also haben wir uns hinter das Telefon geklemmt und verschiedene Landwirte abtelefoniert. Die Herausforderung dabei: Die neue Bleibe musste eine Mindestentfernung haben, damit die Hamster nicht zurückkehren können. Zudem musste sich der Bauer verpflichten, auf seinem Feld nur bestimmtes Getreide anzubauen und ausschließlich klassisches Düngemittel zu verwenden. Wenn er das Feld abmäht, muss er einen ca. zwei Meter breiten Streifen als Nahrungsquelle stehen lassen. Mit Hilfe eines Baubiologen haben wir die Hamster dann artgerecht umgesiedelt und den Baugrund zwei Wochen ruhen lassen – für den Fall, dass ein Tierchen zurückkehrt. Jetzt zahlt wir dem Bauern eine Art Aufwandsentschädigung, so dass das neue Heim langfristig gesichert ist.

Eines ist sicher: Mit der LEED-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) zählt das Cloud-Rechenzentrum Biere zu den zehn grünsten Rechenzentren auf dem Planeten. Dabei ist es jedoch nur einer von vielen Bausteinen der Klimaschutzstrategie der Telekom. Denn unser Ziel beschränkt sich nicht allein darauf, als Unternehmen unsere CO₂-Emissionen zu senken. Vielmehr wollen wir erreichen, dass alle, also auch du, durch ein intelligentes, grünes Netz Energie und CO₂ einsparen können. Vom Smart Home über Smart Cities bis zur vernetzten Kuh, der vernetzten Biene und zum vernetzten Kornfeld machen alle schon mit! Sei auch du dabei und nutze digitale Helfer, um die Umwelt zu schonen. Ein weiterer treuer Helfer steht dir ab nächsten Sommer zu Seite: Biere 2.

Energieeinsparung des Rechenzentrums Biere*

Knapp

30%

energieeffizienter ist das
Rechenzentrum Biere*

* gegenüber herkömmlichen Rechenzentren in Deutschland
Unser Beitrag

Unser Ziel beschränkt sich nicht allein darauf, als Unternehmen unsere CO₂-Emissionen zu senken. Vielmehr wollen wir erreichen, dass alle durch ein intelligentes, grünes Netz Energie und CO₂ einsparen können.

Klick dich grün

Mit diesen sieben genialen Helfern machst du nicht nur dir das Leben leichter, sondern auch der Erde. Denn ganz nebenbei helfen sie, wertvolle Ressourcen zu schonen.

Klick dich grün