Die UN will bis 2030 den Hunger auf der Welt beenden. Eine gigantische Herausforderung. Warum die Telekom jetzt das Kornfeld vernetzt und Drohnen mit Bauern sprechen.
Wer glaubt, auf dem Acker sei in Sachen Mobilfunk nicht viel los, irrt gewaltig. Erst vor kurzem haben wir gezeigt, warum Kühe SMS schreiben. Jetzt hat die Telekom nach der Kuh auch das Kornfeld vernetzt. Gemeinsam mit Claas, dem Hersteller von Landmaschinen, entsteht auf diese Weise eine völlig neue Art des Farmens.
Hunger bringt weltweit mehr Menschen um als AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammengenommen.
Warum das Ganze? Weltweit leidet einer von neun Menschen Hunger. Die UN schätzt, dass immer noch jedes Jahr 3,1 Millionen Kinder sterben, weil sie nicht genug zu Essen haben. Gleichzeitig explodiert das Bevölkerungswachstum: 9,7 Milliarden Menschen Weltbevölkerung erwartet die UNO bereits 2050, also 2,2 Milliarden Menschen mehr als Anfang 2017. Klar ist: Der Bedarf an Nahrungsmitteln steigt rapide. Ziel der UN ist es, bis 2030 den Hunger auf der Welt zu beenden – eine gigantische Herausforderung. Das vernetzte Kornfeld wird ein wichtiger Baustein zu einer Welt ohne Hunger sein.
Seit dem Lesen des Beitrags sind
0 Kinder unter
5 Jahren gestorben
weil sie nicht genug zu Essen hatten. Alle zehn Sekunden stirbt ein weiteres.
Zwar spannt der Bauer im Märzen selten noch die Rösslein ein – zumindest in industrialisierten Breitengraden. Eines jedoch ist oft immer noch wie früher: Viele Landwirte verlassen sich bei ihren täglichen Entscheidungen auf ihre Intuition und Erfahrung. Zum Beispiel, wann und wie ein Landwirt erntet, düngt, oder bewässert. Doch das ist bisweilen so effektiv, als wollte man eine Suppe mit der Gabel löffeln: 40 Prozent des Ertrags gehen Bauern dabei verloren, sagen Experten wie Adam Anders vom Investmentunternehmen Anterra Capital. Wie das? Landwirtschaft ist ein extrem komplexer Prozess. Unzählige Faktoren haben Einfluss darauf, wie viel ein Bauer mit seinen Mitteln erntet: Plötzliche Wettereinbrüche, die Intensität der Düngung, Schwankungen von Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt des Ackers oder wie effizient Landmaschinen eingesetzt werden können sind nur einige Beispiele. Selbst wenn ein Landwirt den grünsten aller grünen Daumen hat – für einen Menschen ist es schier unmöglich, all diese Einflüsse bei der Bewirtschaftungs-Strategie der Felder optimal zu berücksichtigen.
Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern – das ist das zweite Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen. Das Ziel soll bis 2030 erreicht werden.
Mehr herausholen – Wir helfen bei der Vernetzung der Landwirtschaft und ermöglichen so eine nachhaltigere und effektivere Bewirtschaftung der Ackerflächen. So können Landwirte bei gleicher Arbeit ihre Ernte steigern.
Deshalb machen die Telekom und Claas den Acker zur Hochpräzisionszone: in Hinsdorf in Sachsen-Anhalt wurde gemeinsam mit der Agrarproduktions- und Handelsgenossenschaft der smarte Acker bereits erfolgreich umgesetzt. Wie beim perfekten Formel‑1-Boxenstopp wird jeder Handgriff bis auf den letzten Zentimeter optimiert. Das sieht dann zum Beispiel so aus:
Der Mähdrescher ist mit modernster Mobilfunktechnologie der Telekom ausgestattet und fährt computergesteuert zentimetergenau das Feld ab, womit er unnötige Fahrten vermeidet. Ist der Kornspeicher des Mähdreschers beinahe voll, ruft er über das LTE-Netz einen Traktor mit Überladewagen. Dieser „kennt“ das Gelände genau und berechnet den besten Weg zum Mähdrescher, um das Feld zu schonen. Während der Mähdrescher weiter erntet, wird das Getreide automatisch umgeladen. Die Qualität des Getreides und die Füllstände werden an das Silomanagement gesendet, sodass der Bauer sofort weiß, wie es um seine Ernte steht.
Wie beim perfekten Formel-1 Boxenstopp wird jeder Handgriff bis auf den letzten Zentimeter optimiert.
Während der Mähdrescher über den Acker fährt, empfängt er über das Internet regelmäßig einen Mikrowetterbericht. Droht ein Unwetter, berechnet er die beste Strategie und empfiehlt gegebenenfalls dem Fahrer, die Tour anstelle im Spritsparmodus im Höchstgeschwindigkeits-Modus fortzusetzen. Somit wird das Feld rechtzeitig vor Regenbeginn vollständig abgeerntet.
Zusätzlich zu jedem Bearbeitungsschritt in der Feldarbeit bieten Drohnen die Möglichkeit, Stichproben über pH-Wert, zur Bodenfeuchtigkeit und zu einigem mehr zu erfassen. Mit einem Sensor ausgestattet messen sie die Bodenbeschaffenheit. Diese Daten werden an ein zentrales System gefunkt, dass eine optimale Dünge- und Bewässerungsstrategie ermittelt. So kann der Bauer sicher sein, dass seine Pflanzen immer gut versorgt sind.
Mähdrescher, Traktoren, Drohnen, Satelliten – alles ist bestens vernetzt. Klicke auf die Wifi-Signale und entdecke, wie der vernetzte Bauernhof funktioniert!
Ist der Kornspeicher des Mähdreschers beinahe voll, ruft er über das LTE-Netz einen Traktor mit Überladewagen. Dieser kennt das komplette Gelände sowie alle Standorte der Mähdrescher und berechnet den besten Weg, um das Feld zu schonen, und möglichst effektiv alle Mähdrescher in einem Weg zu leeren.
Auf dem vernetzten Bauernhof hat der Landwirt alle Daten und Fakten auf seinem Tablet oder Smartphone: Bodenqualität, Erntedauer, Silofüllstand, Getreidequalität, Milchqualität der Kühe. Gibt es irgendwo Probleme, erhält er sofort eine Nachricht per SMS.
Die Drohne ist mit Sensoren bestückt, und misst pH-Wert, Bodenfeuchtigkeit und einiges mehr. Diese Daten werden an ein zentrales System gefunkt, das eine optimale Dünge- und Bewässerungs-Strategie ermittelt.
Der Mähdrescher ist mit modernster Mobilfunktechnologie der Telekom ausgestattet und fährt computergegesteuert zentimetergenau das Feld ab, um jede unnötige Fahrt zu vermeiden. Ist der Kornspeicher des Mähdreschers beinahe voll, ruft er über das LTE-Netz einen Traktor mit Überladewagen.
Eine digitale Siloüberwachung kontrolliert mittels Sensoren den Füllstand des Silos und bestellt bei Bedarf automatisch Nachschub. Temperatur- und Luftfeuchtigkeits-Sensoren verhindern das Verderben der Siloinhalte. Bei Problemen wird der Landwirt automatisch per SMS oder E-Mail informiert.
Ist der Kornspeicher des Mähdreschers beinahe voll, ruft er über das LTE-Netz einen Traktor mit Überladewagen. Dieser kennt das komplette Gelände sowie alle Standorte der Mähdrescher und berechnet den besten Weg, um das Feld zu schonen, und möglichst effektiv alle Mähdrescher in einem Weg zu leeren.
Der Mähdrescher ist mit modernster Mobilfunktechnologie der Telekom ausgestattet und fährt computergegesteuert zentimetergenau das Feld ab, um jede unnötige Fahrt zu vermeiden. Ist der Kornspeicher des Mähdreschers beinahe voll, ruft er über das LTE-Netz einen Traktor mit Überladewagen.
Der vernetzte Mähdrescher ruft automatisch den Mikrowetterbericht ab und kann bei nahendem Regen die Ernte- und Bewässerungsstrategie anpassen. Die perfekte Steuerung der Landmaschinen ermöglicht die GPS-Ortung.
Auch die Kühe sind vernetzt. Dank der Datenerfassung aus der Drohne weiß der Bauer, wieviel Nährstoffe der Acker braucht, und kann entsprechend Gülleproduktion durch die Futtermenge steuern.
Runter vom vernetzten Kornfeld, und rein in den vernetzten Kuhstall! Denn der Kuh verdanken wir nicht nur die Milch für’s Müsli. Ohne sie würde auch der Acker nicht gut wachsen. Wer jetzt die Nase rümpft, weiß, wovon die Rede ist. Auch hierbei hat der Bauer eine schwierige Aufgabe zu meistern: Welches Futter gibt er seinen lieben Kühen? Denn das Futter muss nicht nur der Kuh schmecken, sondern in Form von Gülle auch den Feldfrüchten. Braucht die Planze auf dem Acker zum Beispiel mehr Nährstoffe – dank der Messdaten der Drohne weiß der Landwirt auf dem vernetzten Bauernhof ja Bescheid –, kann der Bauer beispielsweise mit Kraftfutter, Raps oder Soja den Speiseplan der Kuh gezielt ergänzen. Die Kuh wiederum mag es abwechslungsreich. Bekommt sie immer nur dasselbe, ist das nicht gut für ihre Gesundheit. Hinzu kommt, dass jede Kuh einzigartig ist und entsprechend auch „futtertechnisch“ nicht über einen Kamm geschoren werden mag. Bei 250 Kühen kann die Aufgabe der richtigen Fütterung also schnell unübersichtlich werden.
Kühe, Landmaschinen und Drohnen senden permanent wertvolle Informationen an den Bauern
Um dem Bauern die Arbeit zu erleichtern, teilt die moderne Kuh dem Bauern im vernetzten Kuhstall ihre Bedürfnisse mit – notfalls auch per SMS. Richtig gelesen! Zwar verfügt die Kuh nicht wirklich über ein Smartphone, doch das braucht sie auch nicht. Denn spezielle Sensoren, unter anderem im Halsband der Kuh, erfassen automatisch, wie aktiv sich die Kuh bewegt und kaut, wo sie sich befindet, wie es um ihren Pansen bestellt ist und vieles mehr. Erkennt der smarte Melkroboter zum Beispiel eine Infektion am Euter, bekommt der Bauer sofort eine Warnmeldung auf sein Handy und kann die Kuh isolieren und behandeln, bevor sich die Erkrankung verschlimmert oder sich sogar auf andere Kühe überträgt. Das ist nicht nur gut für die Kühe, sondern spart auch teure Tierarztkosten. All diese gesammelten Daten der Kuh und des Ackers helfen dem Bauern also, Probleme früh zu erkennen und den optimalen „Speiseplan“ zu gestalten, sodass Kuh und Acker gesund und gut versorgt sind und mit ihnen die Ernteerträge florieren.
Eine Kuh, die Mobilfunkkundin der Deutschen Telekom ist – so etwas gibt es? Ja. Sie selbst hat zwar kein Handy, aber sie kann SMS verschicken. Ganz nach dem Motto: Nutzt die Kuh Mobilfunkdaten, muss der Bauer nicht mehr raten. Warum die Kuh jetzt SMS schreibt und wie sie die Arbeit im Stall revolutioniert, zeigt unser Beitrag Revolution im Kuhstall.
Die neue NarrowBand-IoT-Technologie macht’s möglich: Kühe bekommen bald mehr Frischluft. Der Trend geht hin zur Haltung auf der Weide. Die große Schwierigkeit besteht bislang in Folgendem: Der Bauer kann nur dann wichtige Informationen wie Gesundheitswerte und Milchqualität automatisch erfassen, wenn die Kuh im Stall steht. Doch dank NarrowBand-IoT ändert sich das jetzt. Denn diese Technologie kommt mit sehr wenig Strom aus und kann über weite Distanzen Daten austauschen. Auf diese Weise kann die vernetzte Kuh auch vom Feld aus alle wichtigen Informationen an den Bauern senden. Und der Bauer hat weiterhin alles im Griff, auch wenn die Kuh mal etwas weiter weg eine kleine Mittagspause einlegt.
Dank Narrowband IOT können Kühe wieder in ihrer natürlichen Umgebung gehalten werden
Andreas Bergner, T-Systems
Was bringt all die Vernetzung? Kommunikation ist alles – auch und gerade auf dem Acker und im Kuhstall. Die Telekom sorgt hierbei für eine schnelle Vernetzung aller Beteiligten über das beste Netz. Farming 4.0 – so wird das Precision-Farming-Konzept genannt – führt nicht nur zu einer erheblichen Steigerung der Ernte. Durch die nachhaltige Bewirtschaftung können bis 2030 unglaubliche 2,2 Milliarden Tonnen CO₂ eingespart werden. Das entspricht dem 2,2fachen CO₂ Fußabdruck Deutschlands. Außerdem kann Farming 4.0 durch effizientere Bewässerung helfen, wertvolles Trinkwasser zu sparen: bis 2030 sage und schreibe 250 Billionen Liter Wasser, genug, um 180 Millionen Menschen ein ganzes Jahr lang mit Wasser zu versorgen. Zu diesen Ergebnissen kam die #SMARTer2030-Studie der Global e-Sustainability Initiative GeSI.
Unterm Strich freut sich der Bauer über die Arbeitserleichterung, die Umwelt über weniger CO₂-Belastung, und der Mensch über mehr Ernte und sauberes Trinkwasser. Das vernetzte Kornfeld – ein Erfolg nach unserem Geschmack.